08.01.2018 New Plymouth

Wir haben gestern ein nettes Motel für die Nacht gefunden. Ein Motel mit Pfanne. Das bedeutet dass wir unbedingt auch ein Rumpsteak kaufen müssen. „If it isn´t fresh, it´s alive“ steht an der Kühltheke. Und es war sooo sensationell lecker …

Das Gepäck haben wir in unserem Häuschen lassen können und sind zu den Waitomo Caves (oder „Glowworm Caves“) geradelt. Diese vermeintlichen „Glühwürmchen-Tropfsteinhöhlen“ beheimaten tausende von Pilzmücken, deren Larven ähnlich einer Spinne klebrige Fäden weben und von der Decke hängen lassen um Insekten zu fangen. Die Larven haben Leuchtorgane die ein bläuliches Licht erzeugen. Als Besucher fährt man mit dem Boot durch die stockdunklen Höhlen und lässt diesen wunderbaren Sternenhimmel auf sich wirken. Das war ein ganz besonderes stilles und poetisches Erlebnis. Und unter der Erde kann man die Mittagshitze prima ertragen …

Sterne am Höhlenhimmel

Pilzmücke

Auf dem Rückweg haben wir einige dieser netten Urviecher getroffen. Die sind bestimmt von Australien ausgewandert.

das tolle Vogel Viech

Heute Abend sind wir sehr froh einen Platz im Bus nach New Plymouth ergattert zu haben. Die Alternative wäre: zwei Tage über den State Highway radeln, auf dem ziemlich viel Verkehr herrscht. Jetzt freuen wir uns auf New Plymouth und den Mount Taranaki.

07.01.2018 Te Kuiti

Auch in der letzten Nacht stellten sich diverse Mitbewohner ein. Dieses hohe Summen eines Moskitos in den Ohren versetzt uns direkt in Alarm- und Tötungsbereitschaft. Ein paar Stiche haben wir trotzdem abbekommen, die sind aber eher harmlos.

Unser eigentlicher Feind ist die Sonne. Die 50er Sonnencreme ist für unsere europäische Winterhaut noch viel zu schwach. Selbst über die Armlinge scheint sie nur zu lachen und einfach hindurch zu bratzeln. Wir werden morgen über die Regenjacken nachdenken – so kann das nicht weiter gehen…

polynesischer Schilderwald

Aber nun mal etwas Positives: Immer wieder sind wir überrascht, wie schnell man mit den Menschen hier ins Gespräch kommt und wie freundlich und hilfsbereit die Kiwis reagieren. Gegen Mittag haben wir ein Pausenplätzchen bei einem Reitclub gefunden. Gleich kam jemand der sich dafür entschuldigt, dass das Cafe gerade ohne Pächter und leider geschlossen ist, aber er könnte uns frisches Wasser anbieten… Der Mann war gerade mit dem Säubern von einigen richtig schicken Kutschen beschäftigt. Die stammen aus Polen und werden zu Hochzeiten vermietet, lässt er uns wissen. Kürzlich hat auch seine Tochter in solch einer Kutsche geheiratet, erzählt er stolz.

Pause bei der historischen Kutsche von 1942

Ebenso die Frau, die gerade mit ihren Kindern und dem Hund eine ganze Herde Kühe auf die nächste Wiese treibt, winkt freundlich und wir wechseln ein paar Worte.

Herdentrieb

06.01.2018 Ngaruawahia

Gestern sind wir mit der Bahn nach Auckland rein gefahren, haben Dinge wie Camping Gas, einen Adapter für s neuseeländische Stromnetz, SIM Karte für´s Telefon und vor allem Lebensmittel besorgt. Bis halb acht konnten wir uns krampfhaft wach halten. Heute Morgen um halb sieben sind wir aus dem Koma erwacht. Perfekte Zeit – Jetlag ade, das war der Plan.

Unsere Vermieterin wohnt im Zimmer nebenan. Wir haben sie weder gesehen noch kommen gehört. Nur ihr Rasierer zeugte heute Morgen – malerisch in der Dusche platziert – von ihrer Anwesenheit. Man will keine Einzelheiten wissen, nur: es war nötig! Ins Land der Hobbits grüßt Chewbaka (den hätten wir aber auf jeden Fall gehört…)

hmmm?

Ab auf´s Radel, raus aus der Stadt. Outlets und Großmärkte reihen sich aneinander. Die Tankstellen werben mit: „Fuel your mission“. Wir haben noch ein paar Nudeln von gestern im Gepäck.

Die Namen auf den Ortsschildern klingen häufig nach Aloha und Waikiki. Erinnerungen an unseren Aufenthalt in Hawaii 2007 regen sich im Kopf. Auch wenn wir damals in die andere Richtung losgeflogen sind, die grobe Richtung stimmt ja …

Der Linksverkehr fordert vor allem beim Abbiegen unsere ganze Wachsamkeit. Dieter sagt: „Man gewöhnt sich daran, dass die Autos aus der falschen Richtung kommen“. Durch das seitenverkehrte Denken, verwechselt er allerdings beim Sprechen immer die Richtung …

Heute Abend haben wir unser Zelt in Ngaruawahia aufgeschlagen. Obwohl es den ganzen Tag über komplett bewölkt und teils vernieselt war, sieht man deutlich die Abdrücke von Trikot und Hose. Das wird uns für morgen eine Lehre sein, direkt die Haut mit 50er Creme zu schützen.

Tausende davon säumen den Straßenrand

05.01.2018 Auckland / Papatoetoe

Neuseeland hat ebenfalls sehr strenge Regeln bei der Einreise. Aber hier ist es vor allem die Angst vor fremder Biomasse die noch im Outdoor Equipment klebt und sich auf den Inseln rasant ausbreiten kann. Daher müssen Fahrräder, Zelte, Schuhe etc. ganz sauber sein. Das weiß man und das war auch gar kein Problem, vor allem waren alle sehr freundlich.

Vor dem Flughafen gibt es Montageständer für Fahrräder, die wir gerne nutzen. Auckland empfängt und mit viel Wind und Regen. Zu unserer Unterkunft für die Nacht sind es 9 km – die schaffen wir mit dem Radel bevor der ganz große Regen einsetzt. Wir sind saumüde, der Rest wird sich finden.

biosecurity

Servicestation am Flughafen

04.01.2018 Shanghai

Shanghai war schon recht speziell. Obwohl wir nur als Transit Passagiere dort eintreffen, müssen wir nach dem Transit Schalter erst mal zur Körpertemperaturmessung in die Quarantänestation. Der Temperaturscanner scheint außer Betrieb zu sein dafür kontrolliert ein sehr schmaläugiger junger Mann mit Atemschutz die Rosigkeit unserer Wangen und drückt uns einen weiteren Stempel in die vollgestempelten Papiere. Danach dürfen wir weiter Richtung Gate.

Hier werden- unter anderen – auch wir auch per Lautsprecher gesucht. Das bis Auckland durchgecheckte Gepäck wurde in Shanghai erneut gescannt. Wir müssen ein vier seitiges Dokument unterschreiben, dass die Koffer geöffnet werden dürfen, denn man bemängelt eine Fahrradlampe und ein Akkuladegerät die herausgefischt werden sollen, weil die ja im Gepäckraum viel zu gefährlich sind … Die beiden Gegenstände bringt man uns an den Schalter, wir steigen als vorletzte in den Flieger und nun hat die chinesische Sicherheits-Seele endlich Ruhe.